Regionale Apfelsorten in Nordschwaben
Von den über 2.500 in Deutschland bekannten Obstsorten sind nur wenige Dutzend überregional, bzw. bis ins benachbarte Ausland verbreitet worden. Viele Apfel- und Birnensorten, im Fränkischen bei Forchheim auch Kirschsorten, sind nur innerhalb ihrer Landkreise, teils auch nur in wenigen Orten verbreitet gewesen.
Diese reginalen Sorten sind oft durch Zufallsfunde in Klosteranlagen oder an den Feldrändern der Landwirte entstanden. Erwies sich ein gefundener Apfel- oder Birnensämling als anbauwürdig, so wurde er weiterveredelt und mit einem Namen bedacht. Krankheitsanfällige oder an das regionale Klima nicht angepasste Pflanzen wurden ausgesiebt und verschwanden, chemischen Pflanzenschutz gab es zu dieser Zeit noch nicht.
Für jeden Verwendungszweck, sei es für den Rohgenuss, zum Lagern, Dörren, Saften und Mosten, zum Backen und zur Musbereitung gab und gibt es die am besten geeignete Obstsorte.
Durch die Verbesserung der Lebensumstände in den letzen Jahrzehnten hat der Obstananbau im eigenen Garten leider an Bedeutung verloren. Heutzutage kann gutes Obst das ganze Jahr in gleich bleibender Qualität gekauft werden, Most wird kaum noch getrunken und selbst beim Apfelsaft entscheidet nicht die Herkunft, sondern der Preis, ob er gekauft und getrunken wird.
Umso weniger verwundert es, dass in den letzten Jahrzehnten keine Most-, Dörr- oder Kochbirnen mehr gepflanzt wurden. Auch reine Most- und Saftäpfel sind mittlerweile nicht mehr gefragt.
Ein Aussterben dieser oft landschaftsprägenden Bäume ist in den kommenden Jahrzehnten leider zu befürchten
Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle auf einige Apfelsorten aufmerksam machen, die entweder in unserer Region entstanden sind oder hier ihr letztes Refugium gefunden haben. Allesamt sind sie es Wert, erhalten zu werden und wieder eine weitere Verbreitung auf jungen Beinen zu erfahren.